Augenarzt oder Optiker
Wer Probleme mit den Augen hat, steht häufig vor der Frage zu welchem Spezialisten er gehen soll. Zur Auswahl stehen grundsätzlich der Augenarzt und der Optiker. Für wen sich letztlich entschieden wird, hängt entscheidend von dem individuellen Problem ab.
Der Fachmann für die Technik für um das Auge
Wenn es um die Bestimmung der Brillenwerte geht, findet sich kompetente Hilfe beim Optiker. Er ist der Fachmann für jegliche Technik um das Auge. So ist die Optik ein Teilbereich der Physik und setzt sich mit Themen wie der Lichtbrechung sowie den Lichtstrahlen auseinander. Diese Aspekte sind elementar für Fehlsichtigkeiten, weshalb in das Aufgabenspektrum des Augenoptikers die Bestimmung und Messung der Brillenwerte fallen. Zudem kümmert er sich um die Brillen- sowie Kontaktlinsenanpassung, wohingegen die klassische Berechnung der Sehstärke beim Augenarzt nur einen geringen Teil seines Studiums ausmacht. Bei einem Besuch des Augenoptikers wegen einer Sehschwäche wird dieser eine sogenannte Refraktion bzw. Augenglasbestimmung vornehmen. Vorwerte werden unter Einsatz eines Autorefraktometers bestimmt, welche in die Messbrille übertragen werden. Dieses Gerät besitzt eine Genauigkeit von 90 %. Im Anschluss wird überprüft, ob eine Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Alterssichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder ein Schielfehler vorliegt. Um die Sehstärke für die Fernsicht zu überprüfen, wird die bekannte Sehtafel herangezogen.
Die Zeichen darauf werden von Reihe zu Reihe immer kleiner. Auf einem vergleichbaren Prinzip baut zudem die Nahsehstärkenmessung auf. Stets werden bei der Bestimmung der Sehstärke jedes einzelne Auge gemessen und erst im Anschluss beide zusammen. Die jeweilige Stärke wird im Anschluss in dem Maß Dioptrie angegeben und nach ihm werden die Gläser für die Brille bzw. die Kontaktlinsen angefertigt. Diese Aufgabe übernimmt auch der Augenoptiker. Außerdem kann sich bei ihm ein Brillengestell ausgesucht werden, in das die Gläser eingefasst werden.
Der Augenarzt als medizinischer Spezialist
Der Augenarzt ist ein Mediziner, der sich mit Beschwerden am Auge durch Allgemeinkrankheiten wie beispielsweise der Diabetes mellitus auseinandersetzt. Er ist für medizinische Diagnosen zuständig, führt chirurgische Eingriffe durch und verschreibt Arzneimittel. Die Verordnung von Brillen nimmt nur einen kleinen Teil seines Arbeitsbereiches ein. Wie der Optiker führt der Augenarzt meist zuerst einen Sehtest durch und bestimmt die Sehleistung mit dem Autorefraktometer. Der aktuelle Gesundheitszustand des Auges kann mit der Spaltlampe untersucht werden. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit stellt die Augeninnendruckmessung dar, welche jedoch von Kassenpatienten privat bezahlt werden muss. Damit ist der Augenarzt der optimale Ansprechpartner für die Diagnose von Krankheiten am Auge sowie für Operation an dem Sehorgan.
Der Augenarzt und der Optiker haben einige Berührungspunkte, aber beschäftigen sich auch mit sehr unterschiedlichen Bereichen. Beide Spezialisten können die Brillenwerte bestimmten und Sehhilfen anpassen, wobei sich der Augenarzt als Mediziner mehr mit krankhaften Veränderungen am Auge beschäftigt. Zu ihm sollte gegangen werden, wenn Schmerzen am Auge vorliegen. Der Augenoptiker hingegen fokussiert sich auf das Anfertigen und Anpassen von Brillen, weshalb er bei einer Sehschwäche aufgesucht werden sollte.