Erstes EU Medikament bei Basaliom
Der Basaliom ist eine Erscheinungsform von „Weißem Hautkrebs“. Meist wächst diese Krebsform nur langsam und bildet dabei selten Metastasen. Dieser Hautkrebs ist chirurgisch sehr leicht entfernbar. Aber in seltenen Fällen schreitet die Erkrankung schneller voran, bildet erhebliche Metastasen und ist chirurgisch schlecht oder gar nicht zu entfernen. Bis Juli 2013 gab es für diese Patienten keine Medikamente. Sie waren ihrem Hautkrebs ausgesetzt, der mitunter auch tödlich ausgehen kann. Die meisten der Patienten litten jedoch eher an den entstellten Hautpartien und verminderter Lebensqualität. Nun gibt jedoch der Arzneimittelkonzern Roche bekannt, dass unter dem Namen Vismodegib das erste Medikament gegen diese Krebsform in der EU eine bedingte Zulassung erhalten hat. Dieses bedeutet, dass dieses Medikament an erwachsene Menschen verschrieben werden kann, wenn ihr Basaliom nicht operativ oder durch eine Strahlentherapie entfernt werden kann. Die Patienten müssen nur einmal am Tag eine Kapsel einnehmen. In den Krebszellen wird der Hedgehog-Signalweg blockiert, wodurch sich die Ausbreitung vom Basaliom merklich zurück bilden kann. Natürlich kann auch dieses verschreibungspflichtige Medikament Nebenwirkungen bedingen. Demnach sollte der Patient mit der ersten Einnahme erst einmal prüfen, ob er das Medikament verträgt, um es dann weiterhin, über Monate, zu verwenden.
Nebenwirkungen, die sich einstellen können:
- Haarausfall
- Muskelkrämpfe
- Abgeschlagenheit
- Gewichtsverlust
- Veränderte Geschmacksempfindung
Die Entwicklung von Vismodegib
Mit der Erforschung der Gene wurde festgestellt, dass das Hedgehog Gen, das bereits in der Embryonalentwicklung eine entscheidende Rolle spielt, dann aber inaktiv wird, im Laufe der Entwicklung des Menschen erneut aktiv werden kann. Dieses Gen tritt dann als Mutation auf und führt zu Basaliom. An anderer Stelle wurde bereits vor über 60 Jahren beobachtet, dass Schafe, die viel Kornlilien fressen, Lämmer mit nur einem Auge zur Welt bringen. Dieses ist ein Zeichen dafür, dass dieses Hedgehog Gen, das auch Igelgen genannt wird, bereits vorzeitig inaktiviert wurde. Mit der Erforschung der Kornlilien war es dann dem Pharmakonzern Roche möglich, das Medikament Vismodegib zu entwickeln, dass genau wie Kornlilien das Hedgehog Gen inaktivieren kann. Dieses führt bei rund 43 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Basalzellkarzinom und bei rund 30 Prozent der Patienten mit einem metastasierenden Basalzellkarzinom zu einer deutlichen Verbesserung vom Basaliom. Die Patienten, die eine Verbesserung feststellen konnten, sprachen für durchschnittlich 7,6 Monate auf das Medikament an. Dieses Medikament bietet somit nur für einige Patienten eine deutliche Linderung vom Krankheitsbild, jedoch bietet es derzeit noch keine Heilung vom Basaliom.