Bewegungsanalysen sind nicht nur für Sportler von Nutzen

Es gibt zahlreiche gute Gründe für möglichst viel Bewegung im Alltag. Richtiges und regelmäßiges Laufen ist ein idealer Sport, der bei Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Schlafproblemen helfen kann. Außerdem reduziert das Laufen Stress, fördert die Kondition und unterstützt das Abnehmen. Und nicht zuletzt wird für diesen Ausdauersport kein teures Fitnessstudio benötigt. Allerdings ist es wichtig, gleich zu Beginn den individuell optimalen Gang zu erlernen, um mögliche Gelenkschäden oder Verspannungen zu vermeiden.

Bewegungsanalyse

Trainern von Spitzensportlern sind moderne Bewegungsanalyse-Systeme schon länger bekannt. Mittlerweile trägt die Bewegungsanalyse im Ganglabor nicht nur bei Hochleistungssportlern dazu bei, Verletzungen und Fehlbelastungen beim Laufen zu verhindern. Diese Technik liefert einen umfassenden Überblick über den individuellen Bewegungsapparat. Mit Hilfe von spezieller Computersoftware und Hochleistungskameras werden im Ganglabor die komplexen Bewegungen des Fußes bis zum Rücken aufgezeichnet und visualisiert.

Dabei wird der Gangzyklus in mehrere Bewegungsphasen aufgeteilt. In jeder dieser Schrittphasen werden eine Vielzahl von einzelnen Faktoren und deren Zusammenspiel erfasst. Gelenkwinkel und –rotationen, Schrittparameter sowie die jeweilige Stellung des Körpers in der betreffenden Phase werden präzise ausgemessen. Es wird beurteilt, wie Fuß, Knie und Hüfte dynamisch zusammenwirken. Überprüft wird auch die Druckverteilung unter der Fußsohle. Eine anschließende schriftliche Auswertung weist auf mögliche Ursachen hin, wie etwa Fehlstellungen, ein fehlerhaftes Zusammenspiel von Muskeln oder sonstige Störungen und deren Auswirkungen hin.

Therapien

Ob chronische Schmerzen im Fuß, Knie oder in der Schulter, Rückenbeschwerden, Haltungsschäden und Fehlbelastungen – die Ursachen für diese Beschwerden können vielfältig sein. Mittels Bewegungsanalyse können Haltungsfehler und die Gelenke schädigende Bewegungsmuster aufgezeigt werden. Die Messergebnisse der Analyse können bei zahlreichen Beschwerden als computergestützte Grundlage für eine Therapieoptimierung herangezogen werden. Sie können beispielsweise bei der Vorbeugung oder Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms, bei einer Schmerztherapie im Falle einer Rheuma-Erkrankung oder bei chronischen Gelenkschmerzen eingesetzt werden.

In der Rehabilitation liefert eine regelmäßige Bewegungsanalyse wichtige Hinweise auf die Qualität und Eignung einer Therapie, und nicht nur in der Geriatrie trägt sie zur Sturzprophylaxe bei.

Eine Bewegungsanalyse zeigt präzise die Ursachen von Fehlabläufen im Bewegungsapparat auf. Dadurch ermöglicht sie eine individuelle Beratung von Patienten im Hinblick darauf, welche Krankengymnastik oder Therapie für die jeweiligen Beschwerden Erfolg versprechen.