Wie wichtig ist hygienisch saubere Wäsche bei Allergikern?
Saubere Wäsche ja, steriler Wohnraum nein. Wer zum immer größer werdenden Kreis der Allergiker gehört, weiß wie aufreibend und an den Nerven zehrend Heuschnupfen, entzündete Augen, ein gereizter Hals oder auch juckende Stellen an der Haut sind. Deshalb ist es für Allergiker wichtig, bei der Kleidung sowie der Bettwäsche auf ein erhöhtes Maß an Hygiene zu achten. Allerdings muss dabei ein sinnvolles Maß gefunden werden, denn ein zu steriler Lebensraum schadet mehr als er hilft.
Nützliche Waschtipps für Allergiker
Auf was sollte ein Allergiker also beim Reinigen der Wäsche achten? Vor allem darauf, dass die täglich anfallende Schmutzwäsche möglichst porentief gereinigt wird, da sich darin allerlei Allergie auslösende Stoffe absetzen. Gerade nach einem Aufenthalt im Freien während der Pollenflugzeit, ist die getragene Kleidung oftmals voller Ablagerungen. Die Schmutzwäsche sollte idealerweise mit mehr als 40 Grad gewaschen werden. Es werden auch spezielle Anti-Allergie-Waschmaschinen verkauft, welche den Inhalt häufiger ausspülen und gesondert der Temperatur von 60 Grad aussetzen.
Welches Waschmittel ist das Richtige?
Als Waschmittel sollten prinzipiell Produkte ohne Tenside und Parfümstoffe verwendet werden, da diese zu Hautreizungen führen können. In diesem Bereich wird auch die sogenannte Waschnuss immer beliebter. Dabei handelt es sich um ein natürliches Produkt, und zwar eine Nuss, deren Schale beim Waschvorgang den reinigenden Wirkstoff Saponin abgibt. Wer keine Waschnuss verwenden will, kann auch auf Waschnuss-Flüssigwaschmittel zurückgreifen. Leider ist es allerdings so, dass der Großteil an Milben und Staub sich auf und in den Matratzen befindet. Diese passen natürlich kaum in eine handelsübliche Waschmaschine, weshalb die Verwendung von Anti-Allergie-Überzügen empfohlen wird. Der zusätzliche Bettbezug kann dann in regelmäßigen Abständen ganz einfach mitgewaschen werden.
Übertriebene Hygiene schwächt das Immunsystem und fördert Allergien
Unterschiedliche Gesundheitsstudien haben schon des Öfteren gezeigt, dass übertriebene Hygiene schädlich für das eigene Immunsystem ist. Dieses muss nämlich auch stimuliert werden, ansonsten wird es schwächer. Speziell bei Kindern zeigen sich drastische Folgen im späteren Leben, wenn der Wohnraum nahezu steril gehalten wird. Der Mikrokosmos an Bakterien auf sowie in unserem Körper ist sehr empfindlich und medizinisch gesehen noch lange nicht in Gänze verstanden. Das liegt auch daran, dass einzelne Bakterienkulturen miteinander interagieren. Wer mit der Chemiekeule wild um sich haut, macht dabei also mehr kaputt, als vielleicht gewollt ist. Außerdem fördern übertriebene Hygienevorkehrungen die Entstehung von Allergien.