Neurodermitis

Sie haben sich eine neue Jeans gekauft. Im Laden passte sie perfekt und der Preis war auch entsprechend gut angesiedelt. Da Sie es nicht erwarten konnten, haben Sie die Jeans gleich noch am selben Tag abends angezogen – jedoch mit fatalen Auswirkungen: Ihre Haut beginnt, sich zu röten, zu jucken und am nächsten Tag zeigen sich die ersten Ekzeme. Neurodermitis wird durch Textilien und die darin enthaltenen Chemikalien stark provoziert. Da hilft selbst das Waschen manchmal nicht, wenn Sie ein herkömmliches und mit Chemie überladendes Waschmittel verwenden.

Hautpflege und Vermeidung von Ekzem-Auslösern: das A und O bei Neurodermitis

Das körpereigene Immunsystem reagiert auf zahlreiche Umwelteinflüsse, indem es sich durch Rötungen, Juckreiz und Ekzeme auf der Hautoberfläche äußert – Neurodermitis stellt sich für die meisten Betroffenen daher als strapazierende und aufwändig zu behandelnde Erkrankung heraus. Möglicherweise leiden auch Sie an dieser inzwischen weitverbreiteten Hauterkrankung und fragen sich, wie Sie Ihre Haut vor den Ekzemen bewahren können. Einer der wichtigsten Punkte bei der Behandlung der Neurodermitis ist die Hautpflege.

Die trockene und oft schuppige Haut sollte mit einer Feuchtigkeitscreme, die keine reizenden bzw. künstlichen Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel und Duftstoffe enthält, täglich gepflegt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Vermeiden von Ekzem-Auslösern. Dazu zählen unter anderen Stress und die Ernährung, aber auch die Stoffe, die von außen direkten Kontakt mit der Haut aufnehmen – so zum Beispiel die Textilien. Bedeutend ist es also besonders, auf die Auswahl der Textilien und die regelmäßig verwendeten Waschmittel zu achten.

Textilien als Ursache von Kontaktekzemen

Zur Herstellung und so genannten Veredlung werden Textilien verschiedene chemische Substanzen beigesetzt wie Färbemittel, Duftstoffe, Bleichmittel, Anti-Pilz-Mittel und Glanzmittel. Der Grund: sie sollen weicher und pflegeleichter werden und vor Schimmel- und Schädlingsbefall geschützt werden. Doch diese Substanzen können die Haut von Neurodermikern während des Tragens der Kleidung belasten (die Substanzen gelangen über die Haut in die Blutbahn) und Kontaktekzeme (oft an den Armbeugen, Achseln und Kniekehlen) auslösen.

Alternativen für Neurodermiker

Sehen Sie sich das Etikett genauer an und achten Sie auf folgende Eigenschaften:

  • keine kratzigen Kleidungsstücke (beispielsweise keine Wolle)
  • keine Textilien mit Aufschrift: “bügelfrei”, “pflegeleicht” oder “separat waschen”
  • locker sitzende, nicht zu enge und atmungsaktive Kleidung
  • Stoffe aus Baumwolle, Leinen, Hanffasern und Seide bevorzugen (keine synthetischen Stoffe wie Polyester, Nylon und Viskose)
  • helle Kleidung (dunkle Kleidung: meist aggressivere Farbstoffe)
  • Gütesiegel für schadstoffarme bis -freie Kleidung z. B. “Toxproof” oder “Oeko-Tex Standard 1000″

Waschtipps bei Neurodermitis

Vor dem 1. Tragen sollten Sie Ihre Kleidungsstücke immer mindestens einmal waschen (besser zwei- bis dreimal), damit alle hautreizenden Stoffe ausgewaschen werden können. Herkömmliche Waschmittel wirken oft reizend auf die sensible Haut von Neurodermikern (Rückstände des Waschmittels bleiben nach dem Waschen häufig in der Kleidung). Nehmen Sie sich daher folgende Tipps zu Herzen, um die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Ekzemen zu verringern:

  • Alternativen: Ökowaschball, Waschnüsse, Bio-Waschmittel, Allergiker-Waschmittel verwenden
  • weichgespülte Wäsche ist weniger kratzend – verwenden Sie jedoch keinen chemischen Weichspüler
  • Kleidung und Bettwäsche lange und so heiß wie möglich waschen. Wäsche an der Luft trocknen lassen und anschließend bügeln
  • Min. 1-2 im Monat, die Waschmaschine bei 95 Grad leer laufen lassen damit auch die Waschmittelrückständen in der Trommel entfernt werden.
  • Bei der Auswahl der Waschmaschine darauf achten, dass bestimmte Spezialprogramme vorhanden sind. Ältere oder billige Waschmaschinen besitzen häufig nur Standardprogramme.
  • Neuere Modelle oder Waschmaschinen Siemens haben Sensitive- oder Extraspülprogramm, diese sind besonders für Allergiker geeignet, weil beim zweiten Spülvorgang die restlichen Rückstände von Waschmitteln entfernt werden.
  • Des Weiteren sollen Allergiker bei der Auswahl der Waschmaschine auf das ECARF-Qualitätssigel achten. Das ECARF Siegel ist ein Qualitätsmerkmal für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen.