Spielsucht – Eine anerkannte Krankheit?
Es ist kein Geheimnis, dass Spielhallen für psychisch debile Menschen ein großes Risiko darstellen – das Risiko, der Spielsucht zu verfallen. Immer mehr fließt auch die Computer- und Internetsucht in das Thema mit hinein. Wie politisch und medizinisch mit dem Phänomen umgegangen werden sollte, war lange Zeit unklar. Vor einigen Jahren jedoch wurde die Situation endgültig geklärt – im Sinne der Betroffenen.
Vom verlieren wollen
„Du bist doch süchtig“ – das sagen wohl viel Eltern heutzutage ihren Kindern, die mal wieder stundenlang in Counter Strike, FIFA Soccer oder ein sonstiges Computerspiel vertieft sind. In den allermeisten Fällen ist dies sicherlich auch wissentlich übertrieben. Aber leider nicht immer. Der heimische PC ist so etwas wie der moderne „Einarmige Bandit“ geworden, seit Online-Spiele mit Geldeinsatz immer verbreiteter werden. Die Spielsucht ist bei uns in Deutschland auf dem Vormarsch. Politiker sind schon auf das Thema aufmerksam geworden und starten mit Maßnahmen zur Bekämpfung. Ein großes Problem ist es aber auch heute noch, Betroffene davon zu überzeugen, dass diese Hilfe benötigen. Ein erster Schritt ist ein professioneller Selbsttest, der online auf techfacts.de absolviert werden kann und erste Aufschlüsse über das Spiel- und Internetverhalten gibt. Auch wertvolle Informationen zum Thema finden sich auf der Seite.
Dennoch ist der Weg zu einer Therapie auch dann noch weit. Der Hausarzt ist mit solchen Fällen oft überfordert, den richtigen medizinischen Hintergrund haben oft nur spezialisierte Psychologen. Diese erkennen die Spielsucht und wissen, was zu im Ernstfall zu tun ist.
Krank oder nur etwas schräg?
Seit dem Jahr 2001 steht fest: Wer spielsüchtig ist, ist krank – auch im Sinne des Gesetzes. Die Einstufung als medizinisch anerkannte Krankheit ist insofern für die betroffenen Patienten wichtig, dass auch die Behandlungskosten beim Arzt oder in einer Klinik von der Krankenkasse übernommen werden. Die Spielsucht gehört zu den psychischen Krankheiten und hat in etwa den gleichen Stellenwert wie Alkohol- Drogen- oder Medikamentensucht. Jedoch zählt das „Pathologische Glücksspielen“ nicht zu den zuvor genannten Suchtkrankheiten, sondern ist innerhalb der psychischen Krankheiten ein eigenes Krankheitsbild, das unter dem Oberbegriff „Störung der Impulskontrolle“ zusammengefasst wird. Die Anerkennung der Spielsucht als Krankheit ist ein wichtiger Schritt für Gegenmaßnahmen. Insbesondere die altbekannten Automaten stehen für viele Politiker auf dem Prüfstand. Hier ist die Gefahr, der Sucht zu erliegen besonders hoch und das finanzielle Risiko der Betroffenen enorm.
Die Spielsucht ist keineswegs ein Phänomen unseres Jahrtausends sondern existiert schon viele Jahrzehnte. Doch erstmals haben Betroffene nun die Chance auf Heilung – die Spielsucht ist offiziell als Krankheit eingestuft, welche auch therapiert werden kann.